Dienstag, 14. Dezember 2010

2010: Songs

Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist, ein paar Songs zu finden, die sich dieses Jahr besonders von anderen abgehoben haben. Nicht weil es keine gute Musik gab, im Gegenteil. Ich bin dieses Jahr auf so viel neue Musik gestoßen, und es wurden so viele tolle Songs und Alben (um die ich mich demnächst auch noch kümmern werde) veröffentlicht, dass man es gar nicht schaffen kann, eine Übersicht über alles zu haben. Als ich dann eben endlich damit fertig geworden bin, Songs zu finden, ist mir aufgefallen, dass alle Bands eigentlich schon relativ 'erfolgreich' (wie man's nimmt) sind, keine ist wirklich unbekannt und jede dürfte euch Lesern hier ein Begriff sein. Ich weiß nicht wie das kommt, aber im Endeffekt ist es halt so. Also, bitteschön, meine acht Lieblingssongs 2010 in keiner bestimmten Reihenfolge:

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Noah and the Whale - 'LIFEGOESON'



Der Song wurde zwar erst vor einer Woche oder so veröffentlicht, aber ich glaub bereits nach dem zweiten Hören hatte ich ihn total ins Herz geschlossen. Es ist einfach unglaublich, wie sich der Song wieder von The First Days Of Spring unterscheidet, ich freu' mich so unglaublich auf das neue Album.



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Free Energy - 'Wild Winds'



Es gab einfach keinen richtigen Sommer in Deutschland dieses Jahr. Punkt. Aber Free Energy haben es irgendwie trotzdem geschafft, dass ich mich gut gefühlt hab. Geht auch gar nicht anders, das ist Indie Rock wie er sein muss, ich könnte mir das ewig anhören, wirklich. Und dann auch noch diese Lyrics, besonders bei 'Wild Winds', welches auch noch gleichzeitig ein grandioses Outro ist. Maybe those stars are shining our lights, giving us hope. / Maybe those stars are guiding our lives, bringing us home.



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Ra Ra Riot - 'Boy'



Schon wenn diese Bassline einsetzt, kann man sich eigentlich sofort denken, dass der Song ein Knaller sein muss. Und so ist es zum Glück auch. Ra Ra Riot spielen ihre ganz eigene Art von Pop, Instrumente wie die Violine werden anders eingesetzt als bei anderen Bands, ich kann das nicht wirklich erklären; ihre Songs sind nicht sehr kompliziert oder experimentell aber trotzdem etwas besonderes. Falls ihr es noch nicht kennt, am besten einfach mal reinhören.



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Winter Gloves - 'Plastic Slides'



Einfach ein gottverdammter Ohrwurm ist das. Einer bei dem man mitsingen muss, gegen den man sich nicht wehren kann. Aber ist das schlimm? Ganz und gar nicht. Eine Mischung aus E-Gitarre, Synthesizern und einer großen Prise Feel-Good-Indie.



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Fang Island - 'Sideswiper'



Fang Island sind nichts für jedermann. Songstrukturen gibt es eigentlich keine, Gesang auch kaum, hauptsächlich stehen die Gitarrenmelodien und -harmonien im Vordergrund, die sich pro Song so mindestens fünf Mal ändern. 'Sideswiper' ist meiner Meinung nach das Highlight ihres selbstbetitelten Debüt-Albums, und zwar nicht wegen der Kindercartoon-ähnlichen Gitarre am Anfang, sondern wegen dieser unglaublich schönen Melodie, die ca. in der Mitte des Songs einsetzt. Ich krieg immer noch Gänsehaut, jedes verdammte Mal. Einfach wunderschön. Und im Endeffekt ist diese Mischung aus dem härteren und dem softeren Teil einfach perfekt gelungen, das ist so ziemlich mein Song des Jahres.



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Tokyo Police Club - 'End Of A Spark'



Wenn mich jemand fragen würde, was Indie Pop ist, würde ich ihm auf jeden Fall raten, sich einfach mal Tokyo Police Club anzuhören. Ich weiß auch nicht, die Musik von TPC ist so einfach, und doch so anders. Die vier Jungs wissen genau, wie sie Songs schreiben, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf kriegt, so wie z.B. das grandiose 'End Of A Spark' von ihrem aktuellen Album Champ. Eine total geniales Gitarrenriff, das ist sicher. Ach, einfach alles an dieser Band ist total genial.



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Ou Est Le Swimming Pool - 'Dance The Way I Feel'



Es gibt mehrere Gründe, warum dieser Song auf diese Liste gehören muss, auch wenn er eigentlich schon 2009 erschienen ist. Also erstmal ist die Melodie einfach unglaublich. Unter normalen Umständen könnte man so gut dazu tanzen, wirklich. Aber dem ist nicht so. Denn nach dem Selbstmord von Frontsänger Charles Haddon auf dem Pukkelpop-Festival sieht man das alles einfach mit anderen Augen. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass die Lyrics sich mit dem Thema Suizid beschäftigen. I talk to no one / always falling short of help / I choose to take this by myself / and go /and I just go. Und so hat man schließlich einen der traurigsten Songs des Jahres.



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Everything Everything - 'Weights'



Zum Schluss die wohl spannendste Band des Jahres. So experimentell und doch so leicht zu lieben, das sind Everything Everything aus London. Irgendwie wird hier alles miteinander verbunden: Electronic, Rock, Pop. Die Stimme von Frontsänger Jonathan Higgs erstreckt sich über mehrere Oktaven. Und das alles wurde auch noch so perfektioniert, dass man einfach keine Schwächen entdeckt. Das beste Beispiel dafür ist der Album-Closer 'Weights', der sich zuerst langsam auf einem Sample aufbaut und dann in einem wahren Gewitter an Sounds endet. 'I know how it all ends' singt Higgs. Und da glaub ich ihm. Denn genau so wie dieser Song sollte alles enden.

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